Was ich fühlen kann macht mich lebendig,
lässt mich teil haben an dem, was um mich herum passiert
und ist mir Richtschnur für meinen Weg.
Mein Sohn Christian Corona hat mir mir den Gefühlsmonster®-Karten ein unschätzbares Geschenk gemacht. Diese Karten haben meinen Forscherdrang erst richtig entfaltet, und nach 19 Jahren Nutzung der Karten in der aktuellen Form kann ich mit Fug und Recht sagen, dass sie ein außergewöhnlich hilfreiches Instrument sind, um Gespräche über Gefühle mit Leichtigkeit in Gang zu bringen. Auch, um sich selbst besser zu verstehen und in schwierigen Situationen schneller wieder in einen handlungsfähigen Zustand zu kommen. So habe ich 2015 die Gefühlsmonster GmbH gegründet, in der wir mit wachsendem Erfolg auch international unsere Produkte verkaufen, und 2020 dann die Gefühlsmonster Akademie, in der wir unterschiedlichste Berufsgruppen in der Anwendung der Gefühlsmonster®-Karten schulen..
Es macht mich glücklich, Brücken wieder bauen zu helfen zwischen Menschen, die sich voneinander entfernt haben oder aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit keinen Weg zueinander finden. Dieser Weg lässt sich immer finden, wenn beide Seiten es wollen.
Geradezu als Zauberstab fungieren dabei oft die Gefühlsmonster. Wie ich dazu gekommen bin können Sie hier in einem kleinen Video erfahren. Je länger ich mit den Gefühlsmonster®-Karten arbeite, desto mehr schätze ich die Leichtigkeit und den Humor, den sie in Gespräche bringen. Und das gegenseitige Verständnis, das durch die Bilder gefestigt wird. Im Lauf meiner Berufstätigkeit zuerst als Mediatorin, dann als Ausbilderin für Mediation und dann als Beraterin von Einzelpersonen und Organisationen haben die Gefühlsmonster einen immer größeren Stellenwert für mich bekommen. Und mich angeregt, den Umgang mit Gefühlen intensiv zu erforschen, bei meinen Klient*innen und bei mir.
Wir können heute einen selbstbestimmten Umgang mit allen Gefühlen leben. Können lernen, welche Gefühle mit uns selbst, welche mit unseren früheren Erfahrungen und welche mit dem aktuellen Moment zu tun haben. Das gibt uns die Freiheit, uns von schwierigen Gefühle nicht einschränken oder davon abhalten zu lassen, zu tun was wir für richtig und wichtig halten.
Ein bewusster und reflektierter Umgang mit Gefühlen führt dazu, alle Gefühle willkommen zu heißen. Wir akzeptieren Gefühle, die mit unangenehmen Erfahrungen verbunden sind, als hilfreich. Wir nehmen sie wahr, nehmen uns die Zeit, sie körperlich zu spüren (statt in Gedanken zu dem Gefühl zu verweilen), wodurch sie sich komplett ausdrücken und wieder auflösen dürfen.
Gefühle die mit angenehmen Erfahrungen verbunden sind, nehmen wir bewusst wahr, gehen auch hier in die körperliche Erfahrung und nehmen uns die Zeit, diese auszudehnen, im ganzen Körper zu spüren. So kann erreicht werden, dass die Tendenz unseres Gehirns, die schwierigen Erfahrungen wichtiger zu nehmen, etwas ausgeglichen wird.
Darüber hinaus ist das Trainieren dieser bewussten positiven Gefühle die Voraussetzung dafür, Resilienz zu entwickeln.
Und hier noch ein paar Worte zu meinem Werdegang:
Die Generation vor mir – und leider auch immer noch die Generationen derer, die gerade Krieg erleben – musste und müssen sich auf das Überleben beschränken.
„Wo kommen wir denn hin wenn jeder dauernd überlegt, wie er sich fühlt“
hat mein Vater meinen jugendlichen Versuchen, neue Wege einzuschlagen, entgegengesetzt.
Heute würde ich sagen, dass es genau darum geht, sich in so vielen Situationen wie möglich bewusst zu sein, wie wir uns dort fühlen. Erstaunlicherweise nehmen die Gefühle nämlich dadurch weniger Raum ein als wenn sie im Hintergrund arbeiten.
Da ich “nicht wusste, was ich wollte”, aber von meinen Eltern Disziplin und Durchhaltevermögen mitbekommen hatte, habe ich das studiert, was ich gut konnte: Mathematik und Sport. Bin Studienrätin geworden. Habe mit halber Stelle gearbeitet weil ich in den 12 Jahren meiner zweiten Schulzeit drei Kinder bekommen habe. Erst nach einem Zusammenbruch 1994 und der anschließenden Frühverrentung konnte ich rückschauend sehen, welcher Teil meines Lehrerin-Seins mir tiefen Befriedigung gegeben hatte: die Schüler*innen in ihrer Unterschiedlichkeit kennen zu lernen und sie als Gruppe zusammen zu bringen. Darauf habe ich großen Wert gelegt, während mich die Seite meines Berufs, “gerechte” Noten zu geben und meine Schüler*innen zum Abitur zu begleiten während meine Kinder mit 40 Grad Fieber zu Hause waren, krank gemacht hat.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich erkennen konnte, dass das kein “Versagen” auf meiner Seite war. Ich hatte nicht gelernt, zu schauen, was mir Freude und Befriedigung bereitet. Sobald ich mir dies erworben hatte, konnte ich sehen, dass mein Thema die gelungene Kommunikation zwischen unterschiedlichen Menschen ist.
Spannende Studien begannen. In einem Schulprojekt mit meiner Kollegin Margot Wichniarz entstand die Idee zu den Gefühlsmonstern. Prozessorientierte Psychologie begeisterte mich durch das Neue, das ich bei Arnold Mindell und vielen anderen Lehrer*innen der Prozessarbeit in der Verbindung von Quantentheorie und Jungscher Psychologie lernte. Und dadurch, dass ich in diesen Kursen Menschen aus aller Welt kennenlernen und meine Sprachkenntnisse verwenden konnte. Meine Mediationsausbildung vermittelte mir das Handwerkszeug, so zu sprechen, dass Andere sich verstanden und nicht bewertet fühlen.
Was mich reizt ist, interessante Forschungsergebnisse in knapper Form zusammenzufassen. So, dass sie leicht verständlich und praktisch umsetzbar sind. Daraus ist mein Buch “Manchmal sind Gefühle Monster” entstanden, in dem ich all das aufgenommen habe, was nach meinen persönlichen und beruflichen Erfahrungen hilfreich ist, um gut mit den eigenen Gefühlen umgehen zu können.
Die wichtigsten Tools für den Umgang mit Gefühlen, die ich in den Jahren der Anwendung der Gefühlsmonster entwickelt habe, habe ich in dem Buch “Führen mit Gefühl” zusammengefasst – weitere entwickeln sich überall mit den Menschen, die die Karten einsetzen, was eine große Freude für mich ist.