Mein absolutes Lieblingsbuch des Jahres 2021. Lese es gerade zum zweiten Mal, weil ich immer wieder Schätze finde. Geschichten darüber, wie Soldaten in Abwesenheit ihrer Generäle Weihnachten mit dem „Feind“ gefeiert haben, über nie verwendete Bajonette, mehrfach geladene und nicht abgeschossene Gewehre. Warum Soldaten oft nicht geschossen haben und was sie dazu bringen kann, andere zu töten. Geschichten über Jugendliche, die sich (gestrandet auf einer Insel) selbst erdachte eigene Regeln geben und miteinander überleben, Hintergründe, die manche aufsichtserregenden Forschungserbnisse über das Schlechte im Menschen in neuem Licht erscheinen lassen (z. B. Standford, Milgram). Auch, warum wir uns manchmal so schlimm Anderen gegenüber verhalten wird aufgelöst: sobald wir in dem Gefühl leben, dass es ein „wir“ und ein „die anderen“ gibt, können schwierige Mechanismen einsetzen.
Ob es stimmt oder nicht – interessant finde ich seine These, dass dies „wir gegen die anderen“ erst eingesetzt hat, als Menschen sesshaft geworden sind und Grundstücke für sich beansprucht haben…. Also insgesamt viel Stoff dafür, Überlegungen anzustellen, wie wir uns mehr in Richtung auf ein friedliches Miteinander zubewegen können.