Julia Friedrichs
Kaufhaus-Abteilungen mit 400 Mitarbeiter*innen, die Gelegenheit haben, durch Veranstaltungen zusammenzuwachsen, werden innerhalb weniger Jahre zu Abteilungen mit 60 Mitarbeitenden geschrumpft. Höchstqualifizierte Musiker*innen verdienen als Paar an Musikschulen mit ganz viel Organisationsaufwand gerade genug zum Leben. Ohne Verdienstausgleich im Urlaub oder gar in der Pandemie müssen sie ihre Kinder oft alleine lassen um „über die Runden“ zu kommen. Eine U-Bahn-Reinigungskraft arbeitet vermittelt durch Subunternehmen für die BVG. Alleine, im Gegensatz zu den früheren Möglichkeiten, durch die Arbeit zu zweit besser mit Pöbeleien und besonders ekligen Verschmutzungen klar zu kommen. Die BVG antwortet auf Anfrage, dass sie leider auf die Subunternehmen keinen Einfluss hat.
Julia Friedrichs beschreibt quälend genau, wie das Leben der von ihr begleiten Protagonist*innen im Alltag aussieht. Keine leichte Kost, und gleichzeitig so wichtig und spannend zu lesen. In den Medien wird von der Verschärfung der Schere zwischen Arm und Reich gesprochen – hier erfährst du wie das im einzelnen Leben aussieht und was sich in den vergangenen 40 Jahren bei uns genau verschlechtert hat.
Ein Aufruf zum Umdenken, wie wir leben und arbeiten wollen!